DIY-Wiki: Transfermedium für Fotos
Nur Einrahmen kann ja jeder! Jetzt kannst du mehr mit deinen Lieblingsfotos machen. Gestalte schöne Erinnerungen und persönliche Geschenke mit dem Fototransfermedium. Schwebt jetzt ein großes Fragezeichen über deinen Kopf? Dann kläre ich mal auf.

Nomen est omen

Fototransfermedium? Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Es beschreibt aber ganz gut um was es sich hierbei handelt: Einfach ein Mittel, das ein Foto überträgt. Und zwar hier ganz analog, auch wenn es sich zunächst sehr technisch und fast schon digital anhört.

Häufig wird es auch als Foto Transfer Potch bezeichnet oder kurz Potch. Da die Fotoübertragung auf die unterschiedlichsten Materialien ein ganz eigener handwerklicher Prozess ist, hat sich unter Fans der Basteltechnik der Begriff „potchen“ durchgesetzt.


Unendlich viele kreative Möglichkeiten:

Eigentlich kannst du fast alles mit deinen Fotos versehen – egal ob aus Porzellan, Keramik, Holz, Keilrahmen, Metall oder Glas. Selbst Kerzen können dekoriert werden mit Foto Transfer Potch. Hierfür braucht ihr allerdings einen zusätzlichen Lack, der flammenhemmend ist. Stoffe könnt ihr ebenfalls mit persönlichen Fotos gestalten. Der Stoff sollte appreturfrei sein und ist nach der Bearbeitung nur für Handwäsche geeignet.

Hier einige kreative Tipps:


Du kannst unterschiedliche Techniken kombinieren. Mache Collagen oder gestalte mit Wisch- und Schabloniertechniken interessante Keilrahmen, Geschenkdosen oder Wohnaccessoires.
Wie beispielsweise  auf dieser Leinwand-Collage:



Hier wurden Fotoelemente auf Malpappe gepotcht. So können auch mal schöne Urlaubserinnerungen festgehalten werden.

Verwende doch mal statt Fotos alte Zeitungen oder dekorative Ausschnitte aus Mode-, Wohn- oder Gartenzeitschriften. Reisezeitschriften oder Urlaubskataloge eignen sich übrigens auch gut.

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Probiere dich doch mal an eigenen Schriften aus und potche deine Lieblingssprüche auf Taschen, Dosen, Kisten, Kissen...

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Das schöne beim Potchen ist, dass das Untergrundsmaterial leicht durchschimmert und so das Bildmotiv eine eigene, interessante Struktur bekommt. Auf Holz kommt die Maserung durch und selbst bei Leinwänden und Keilrahmen ist die Struktur zu erkennen.

Fotos auf Holz übertragen  Fotos auf Leinwand übertragen


Individuelle Handyhüllen und Cases kannst du einfach mit dem Transfermedium gestalten und personalisieren. Die Hülle muss dafür nur fest und glatt sein. Druck deinen Lieblingsspruch aus - es muss ja nicht immer ein Foto sein. Hier könnt ihr euch die Idee mal anschauen.
Im Blog der Firma Kreul findest du übrigens noch viele kreative Ideen zum Potchen. Außerdem könnt ihr noch bis Ende Mai an einem Contest dort teilnehmen. Foto vom gepotchten Werk hochladen und fest die Daumen drücken.


So kannst du deine Fotos potchen:

Potchen ist einfacher als du denkst. Ein wenig Übung braucht es allerdings schon, also anfangs nicht verzweifeln. Habt etwas Geduld, denn es lohnt sich persönliche Fotos oder Motive auf die unterschiedlichsten Materialien zu bringen. Kreativer und individueller geht’s gar nicht.

Im Groben müsst ihr fünf Arbeitsschritte durchlaufen:

1.) Ausdruck erstellen
2.) Transfermedium auf das Foto auftragen und auf Material andrücken
3.) Trocknen
4.) Foto anfeuchten und Papier abrubbeln
5.) Überlackieren

Bevor ihr loslegt, bedenkt, dass die Trocknungsphase am besten einen Tag andauern sollte. Berücksichtigt das also in eurer Zeitplanung.


Ihr wollt es ganz genau wissen? Hier die einzelnen Arbeitsschritte ganz genau erklärt:


Schritt 1: Den Ausdruck erstellen


Wählt das gewünschte Foto oder Lieblingsmotiv aus und spiegelt es mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Ein einfaches Programm zum Download stellt Kreul bereit.

Druckt es mit einem Laserdrucker aus und verwendet normales Kopierpapier. Habt ihr bereits ausgedruckte Fotos wie beispielsweise nostalgische Familienfotos, so erstellt eine Laserkopie davon.

Überlegt euch wo ihr das Foto platzieren möchtet und markiert es dann, indem ihr das Motiv umzeichnet. Am besten mit einem Bleistift oder auf Stoffen mit einem Strich-Ex-Stift.


Schritt 2: Jetzt wird gepotcht!


Bestreicht sowohl das Fotomotiv als auch die markierte Fläche zügig (!) mit dem Transfermedium (oder auch gerne Potch genannt). Verwendet dafür den Serviettenpinsel. Damit lässt sich alles Kleberartige besser verstreichen und er leidet nicht an Haarverlust. Achtet darauf, dass alles gut durchnässt ist. Also das Transfermedium nicht zu sparsam auftragen, ansonsten überträgt sich das Foto später nicht vollständig auf den Untergrund.

Schnell die Bildseite nach unten auf die vorgesehene, umzeichnete Stelle platzieren. Mit einer Rakel glatt streichen. Beste Ergebnisse erzielt ihr, wenn ihr von der Mitte nach außen streicht. Den Arbeitsschritt wiederholen und auch mal mit Potch nachfeuchten.

Eventuell müsst ihr dann Klebereste vom Untergrund mit Wasser entfernen.


Schritt 3: Schön fön´!


Holt euren Fön aus dem Badezimmer, er hat jetzt ein neues Einsatzgebiet. Mit allerhöchster Power nun ungefähr zehn Minuten das Foto fönen. Danach muss das Motiv sehr gut auskühlen. Auf Nummer sicher geht ihr mit einem Tag Pause bis ihr den nächsten Arbeitschritt in Angriff nehmt.

Bei Kerzen benutzt ihr die Kaltstufe des Föns und lasst diese einen Tag an der Luft trocknen.


Schritt 4: Spannung wie bei Rubbellosen


Alles wirklich ausgekühlt? Dann das Foto befeuchten und warten bis das Papier aufgeweicht ist.

Nun das Papier mit den Fingern abreiben bis nur noch feine weiße Fasern übrig sind.


Schritt 5: Letzter Lackschliff


Tragt nun eine weitere Schicht des Transfermediums auf. Die weißen Papierfasern verschwinden dadurch von eurem Foto und es glänzt hinterher schön seidenmatt.
Bei Kerzen am Besten speziellen Lack verwenden. Dieser ist auf Wachsbasis und daher flammenhemmend.


Für Anfänger, vor allem Bastel-Newbies, die noch keine Rakel, Serviettenpinsel und so weiter zu Hause haben, kann ich das Komplett-Set empfehlen. Damit kann sofort mit dem "gepotche" begonnen werden.


Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Transfermedium gemacht? Dann hinterlasst gerne ein Kommentar.

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Kommentare zu "DIY-Wiki: Transfermedium für Fotos"
  • Karin
    10. September 11:57

    Ich arbeite auch gerne mit dem Transfermedium und gestalte so meine Shabby-Schilder mit verschiedenen Sprüchen usw. Da wir nur einen Laser-Faxgerät, also keinen Laserdrucker haben, konnte ich bisher nur mit "schwarzen" Motiven arbeiten, was mir aber für die Schilder vollkommen reicht. Das Föhnen kann man sich sparen, wenn man einfach 24 Std. wartet und so alles trocknen lässt. Das Auflösen oder Ablösen vom Papier beansprucht etwas Geduld und manchmal muss man es auch wiederholen bis wirklich nur noch wenig Fasern übrig sind.

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