Amigurumi für Häkelfrischlinge: Teil 1
Mein Name ist Sarah und ich habe ein Problem…ich bin hier umgeben von lauter schönen Dingen für eine kreative Dauerbespaßung und ich weiß nicht wo ich anfangen soll…so viele Projekte schwirren in meinem Kopf herum. Eines dieser Projekte, welches eine riesige Hirnregion in Beschlag nimmt, ist das Häkeln. Bereits als Kind bei mir beliebt, später total vergessen. Und zwar so sehr, dass die Festplatte für Häkeln komplett gelöscht ist. Leider hat sich bislang nicht der „das-verlernt-man-nie-ist wie-Fahrradfahren“-Effekt eingestellt. Ihr ahnt es schon, ich hänge wieder an der Nadel.
Wer diese Symptome kennt und ebenfalls ein absoluter Häkelfrischling ist, wird hier einen schonungslos ehrlichen Bericht über mein neues Hobby, so zumindest der unbedingte Wunsch, miterleben können. Ich stehe noch ganz am Anfang und habe mir als Startprojekt das trendige Häkelthema Amigurumi ausgesucht. Die herzigen Tierchen haben den akuten Häkelanfall bei mir ausgelöst und dass sie sooo klein sind, hat mich ermutigt endlich Häkelnadeln und Wollen anzuschaffen. Meine Schlussfolgerung aus der winzigen Größe der Tierchen war zunächst weniger Arbeit zu haben.  In mehreren Teilen werde ich euch berichten, wie die Fortschritte sind und gebe euch meine Erfahrungen weiter.  Am Ende kommt also eine Anleitung heraus. Ihr seid herzlich eingeladen mit mir gemeinsam zu häkeln und Erfahrungen zu sammeln. Heute beginne ich erst einmal mit einer allgemeinen Einführung in Amigurumi.

Die Enthüllungsstory – was steckt wirklich hinter „für Anfänger geeignet“

Genauso wie meine Überschrift etwas überspitzt ist, verhält es sich auch mit der Deklaration auf Verpackungen, Büchern und vielen Anleitungen. „Einfach“, „leicht zu erlernen“ oder eben „für Anfänger geeignet“ ist dort zu lesen. Ich war überzeugt davon, dass ich das auch hinkriege und strotzte voller Tatendrang. Einige unermüdliche Versuche später die Erkenntnis: Ich bin anscheinend noch weniger als ein Anfänger…hier liegt die Definition eines Anfängers wohl im Auge des Betrachters. Ein absolutes Häkelkücken ist aber wohl im seltestem Fall gemeint. Schnell ist man dann als Häkelanfänger dabei das Internet zu durchforsten, sich unzählige Videos anzuschauen, Lektüre nach Grundtechniken zu scannen, um sich anhand von anschaulichem Bildmaterial beim Nachahmen fast die Finger zu brechen. Ich bin sogar solch eine Art von Anfängerin, dass ich bei der Abkürzung fM in Häkelanleitungen unwillkürlich an Radiosender denken muss.

Wer das ansatzweise nachvollziehen kann, wird hier Erlösung finden. Mein ehrgeiziges Projekt: Amigurumi für super Dummies.   Ich habe so viel recherchiert, warum also nicht die Ergebnisse zeigen und mit euch teilen? Hier soll Häkeln wirklich erklärt werden, keine Frage zu peinlich sein und ich gebe euch Tipps, wie ich gewisse Problemchen überwunden habe. Ich hoffe, dadurch kann ich euch etwas helfen Zeit und Nerven beim Häkeln zu sparen.
Profis werden vielleicht jetzt sagen, warum denn ausgerechnet Amigurumi?! Klar, es ist klein, es dauert also nicht wochenlang bis zur Fertigstellung, aber es ist auch fummelig und verzeiht nicht so viele Fehler wie gröbere Häkelarbeiten. Da sind die Versprechungen „für Anfänger geeignet“ Schuld und die süßen Tierchen.  Ich lasse jetzt nicht locker und ihr könnt mitmachen! Die Taktik ist sich langsam voran zu arbeiten. Die Anleitung wird wirklich sehr simpel sein und wir beginnen damit im dritten Teil dieser Serie. Wer weiß, wenn ich mich nicht zu dämlich anstelle, gibt es mehr Anleitungen, so dass wir hier gemeinsam noch mehr Amigurumi lernen können. Im nächsten Amigurumi-Teil werde ich euch vorstellen welche Materialien ihr benötigt. Heute fangen wir zunächst mit einer Einführung in Amigurumi an:

Amigu…was??? Was ist Amigurumi?

Ein komisches Wort, dieses Amigurumi. Nun ja, das liegt daran, dass es erstens aus dem Japanischen stammt und zweitens es sich auch noch um eine Wortzusammensetzung handelt.

Hier eine kleine Lerneinheit aus dem Japanischunterricht für Kreative:

amu stricken, häkeln
nuigurumi gefülltes, gestopftes Spielzeug

Amigurumi ist also das Häkeln oder Stricken von Spielzeug, welches dann noch gefüllt wird. Es beschreibt also in erster Linie die Handarbeitstechnik. Inzwischen werden aber auch die Objekte so genannt. In der Regel werden kleine Tiere, Lebensmittel wie Cupcakes und Macarons oder Monster gehäkelt. Wer schon etwas vertrauter mit der japanischen Kultur ist, weiß dass die Figuren im Kawaii-Stil gehalten sind und oftmals an Mangas erinnern. Der Kopf ist groß, die Augen auch oder die Figuren haben niedliche Knopfaugen. Insgesamt sind Amigurumis klein. Sie sind zwischen 5 bis 15cm groß.
Wie die großen gehäkelten Kuscheltiere, sind Amigurumis zum Spielen oder als Dekoration gedacht. Beliebt sind sie auch als Schlüssel- oder Taschenanhänger. Zu Weihnachten können auch süße Anhänger für den Tannebaum gehäkelt werden. Eine kleine Idee dazu findet ihr weiter unten im Video.

Die herkömmlichste Handarbeitstechnik für das Anfertigen von Amigurumis ist das Häkeln. In den meisten Fällen werden Amigurumis aus Wolle oder Garn gefertigt und mit Watte gefüllt. Selten wird der Körper im Ganzen gehäkelt, stattdessen werden die Einzelteile später zusammen genäht. Anschließend werden noch Gesicht und Dekoelemente mit Stickgarn, Perlen oder Nähgarn gestaltet.

Welche Häkeltechniken muss ich für Amigurumi können?

Hier liegt als Häkelanfänger der Reiz an Amigurumi: Man muss in der Regel keine ausgefallenen Häkelmuster beherrschen. Häufig werden geometrische Figuren gehäkelt und die Kugel ist die liebste Form des Amigurumis. Wie wir diese Häkeln werden wir hier dann gemeinsam lernen. Ansonsten wird mit festen Maschen gearbeitet. Hier versteckt sich in den Anleitungen auch meine Lieblingsabkürzung fM. Bislang bin ich in den Anleitungen zudem auf Laufmaschen, Kettmaschen, Abnahme und Zunahme gestoßen. Und natürlich der ominöse Anfang…dazu aber bald mehr.

Wie schon oben beschrieben, werden die einzelnen geometrischen Figuren später „zusammengeheftet“. Natürlich habe ich da als Handarbeits-Newcomer erst an eine andere Methode gedacht.   Tatsächlich heißt es einfach, dass alle Einzelteile zusammengenäht werden. Vorher müssen diese mit Füllwatte gestopft werden. Das ist aber wirklich sehr einfach.

Wie immer ist der Nachtisch mein Lieblingspart. So auch bei den Amigurumis. Zum Schluss wird dekoriert und den Figuren Persönlichkeit verliehen. Hier könnt ihr eurer Phantasie völligen Auslauf gewähren. Üblich sind Charakterzüge aus Sticktwist, Stoff oder Filz. Gerne werden auch Perlen und Knöpfe verwendet. Auf den letzten Arbeitsschritt freue ich mich schon sehr.

Mehr über Amigurumi

Nächste Woche werde ich euch vorstellen welches Material ihr am besten für das Anfertigen von Amigurumis verwendet.

Wer schon super heiß auf Amigurumi ist und schon mal tätig werden möchte, lege ich dieses Video ans Herz. Hier wird wirklich anschaulich erklärt, wie man einen kleinen Schneemann häkeln kann. Selbst beim Zuschauen bekommt man schon mal ein Gefühl für die Technik. Übrigens macht sich der Schneemann gut als Tannenbaumdeko oder Geschenkanhänger zu Weihnachten.



Wer noch einige Häkelgrundlagen lernen oder auffrischen möchte, kann sich folgende Lektüre zulegen. Schau im VBS-Onlineshop für mehr Bücher zum Thema Häkeln vorbei.

  

Und die ganz Ungeduldigen unter euch finden hier ein Komplettset für den Sofortstart. Dort könnt ihr lernen wie ihr die Waldtiere aus dem Titelbild des Blogbeitrag anfertigen könnt. Material für die Amigurumi-Eule ist sogar dabei.



Vielleicht könnt ihr mir ja dann Tipps geben. Ich würde mich sehr freuen.


Liebste Grüße,
eure Sarah

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Kommentare zu "Amigurumi für Häkelfrischlinge: Teil 1"
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