DIY-Wiki und Tipps: Einmachen von Marmeladen und Konfitüren
Die Einmachsaison hat begonnen und viele Obstsorten können nun in leckere Marmeladen verwandelt werden. Habt ihr euch schon mal an selbstgemachte Marmeladen oder Gelees gewagt? Ich ja und es ist mir damals total misslungen…inzwischen habe ich meine Niederlage allerdings etwas verarbeitet und würde es wieder versuchen wollen. Selbstgemachte Marmeladen schmecken viel besser, sie sind ein nettes kleines Geschenk und können sooo hübsch verpackt werden. Insbesondere der letzteres macht mir besonders viel Spaß…wir bei VBS haben hier ja auch jede Menge Tüddelkram dazu. Um dieses Mal nicht so grandios zu scheitern, habe ich mal ein paar Tipps für das Einmachen gesammelt und ein paar grundlegende Dinge „geklärt“. Dabei habe ich erst einmal festgestellt wie wenig Ahnung ich eigentlich von Marmeladen und Co. habe…

Marmelade oder Konfitüre oder doch alles dasselbe?

Es fängt schon mal damit an zu klären, welche Unterschiede es überhaupt zwischen Marmelade und Konfitüre gibt…
Hierzu gibt es sogar eine EU-Richtlinie: Alles was aus Zitrusfrüchten eingemacht ist, wird als Marmelade bezeichnet. Konfitüre ist dann aus den restlichen Obstsorten hergestellt. Falls ihr eure eingemachten Gläser beschriften wollt, wisst ihr nun die amtlich korrekte Bezeichnung. Nur den Geschmack wird das wohl nicht weiter beeinflussen…

Das Extra in der „extra Konfitüre“ macht allerdings schon einen geschmacklichen Unterschied aus. Es gibt extra mehr Frucht und zwar mindesten 45g auf 100g Konfitüre. Die einfache Variante hat hingegen 35g Fruchtfleisch auf 100g Konfitüre. Auch der Zuckergehalt ist mehr bei der extra Konfitüre.

Bei Gelee ist noch Fruchtsaft beigemengt. Der Zuckergehalt sollte mehr als 50% beinhalten. Für Fruchtaufstriche gibt es keine klare Richtlinie. Das kann irgendwie alles sein. Hauptsache Frucht und Zucker ist drin. Somit hätten wir dann alle wichtigen Einmachklassiker gedeckelt. Apropos Deckeln…nun kommen die wichtigsten Tipps, damit beim Einmachen alles bestens funktioniert.

Einmachen – Einkochen…ist das nicht dasselbe?

Dachte ich so…ist aber leider ganz falsch!
Einkochen oder auch gerne Einwecken, benannt nach dem Erfinder Johann Weck, ist ein traditionelles Konservierungsverfahren. Logischerweise kommt hier auch das Weckglas zum Einsatz. Merkmale des Weckglases sind die Gummiringe und Metallklammern.

Darin werden die Lebensmittel erhitzt, damit alles an Keimen und Bakterien abgetötet wird. Es entsteht dadurch ein Vakuum und die Lebensmittel sind teilweise über mehrere Jahre haltbar. Vielen ist dieses Verfahren auch als Sterilisieren bekannt.

Beim Einmachen geht es weniger heiß her. Lebensmittel werden für kürzere Zeit im Topf pasteurisiert oder anders gesagt zwischen 60 bis 90ºC erwärmt. Einmachen geht somit schneller und Vitamine bleiben eher erhalten als beim Einkochen. Allerdings ist Eingemachtes weniger lange haltbar als Eingekochtes.

Es beginnt alles mit der Auswahl der Frucht…

Und hier entscheidet sich maßgeblich, ob himmlischer Genuss oder geschmacklicher Rauswurf aus dem Paradies.
Müsst ihr das Obst zum Einmachen kaufen, achtet auf frische Ware, die dann zum Verarbeiten sehr reif sein sollte. Dafür immer die Saison der Früchte beachten. Nur dann ist es wirklich von guter Qualität. Das Obst sollte auch möglichst keine Druckstellen haben.
Um den besten Geschmack aus den Früchten zu holen, diese vor dem Zerkleinern nur kurz waschen. Beeren wie z.B. Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren nur behutsam mit einem Tuch abreiben. Dadurch behält das Obst sein volles Aroma.

Same procedure as every Einmachsaison

Im Groben ist das Prozedere des Einmachens tatsächlich immer gleich. Hier eine Kurzanleitung zur Übersicht:

Schritt 1 – Vorbereitungszeit

Die Früchte waschen, schälen und kleinschneiden. Wie klein ist abhängig davon wie fein ihr die Marmelade haben wollt. Kerne und Steine verursachen Zahnarztbesuche. Also raus damit! Danach die Früchte erst wiegen, um das Zuckerverhältnis richtig einzuschätzen. Dann die Früchte mit Zucker mischen und ruhen lassen. Das dauert je nach Rezept zwischen zwei bis zwölf Stunden.

Schritt 2 – Zeit fürs Kochen

Die fruchtig-süße Mischung in einen großen Topf geben. Alles aufkochen lassen und nur manchmal etwas umrühren. Zwischendurch könnt ihr schon mal die Marmeladengläser vorbereiten. Sie sollten steril sein und deswegen ausgekocht werden. Wie genau erfahrt ihr im nächsten Abschnitt zu den Marmeladengläsern.

Schritt 3 – Zeit zum Einfüllen

Gläser auf ein warmes Tuch stellen und mit einem Trichter die heiße Marmelade einfüllen. Noch ungefähr einen Zentimeter unterhalb des Glasrandes Platz lassen. Danach den Deckel gut verschließen. Jetzt wird das Glas für fünf bis zehn Minuten auf den Kopf gestellt. Die Luft kann dadurch aus dem Hohlraum entweichen. Ob alles gut verlaufen ist, erkennt ihr daran, wenn der Deckel leicht gewölbt ist.

Marmeladenglas? Ist doch glasklar welches, oder?

Wichtig ist, dass die Gläser Luftdicht verschließen. Hier gibt es verschieden Arten von Einmachgläsern in die ihr eure selbstgemachte Marmelade füllen könnt.

Ein klassisches Einmachglas oder Einkochglas hat Gummiringe, damit die Marmelade luftdicht verschlossen ist und vor dem Wasserbad des Einkochens geschützt ist.

Wer Großes vor hat kann sich mit dem Einmachglas-Set eindecken.

Mit den 24 Einmachgläsern kann man schon einiges anstellen. Neben dem Einmachen könnt ihr sie auch als Gewürzgläser nutzen oder andere Lebensmittel aufbewahren oder verschenken. In ein Glas passen 150ml selbstgemachte Marmelade oder Konfitüre. Die Gummiringe sind weiß und dekorativer als die klassichen orangefarbenden.

Für eine längere Lagerung von Eingemachten ist es allerdings besser Twist-Off-Gläser zu verwenden. Das sind die herkömmlichen Schraubverschluss-Gläser, in denen auch die Marmeladen aus dem Supermarkt angeboten werden. Tatsächlich gibt es viele eingelegte oder eingekochte Produkte, die in Twist-Off-Gläsern verkauft werden. Statt also diese Gläser nach Gebrauch zum Altglascontainer zu bringen, lieber aufbewahren für die nächste Einmachsaison.
Dafür das Glas sterilisieren (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Bei den Gläsern mit Schraubverschluss müsst ihr diese randvoll mit Marmelade füllen und sofort gut verschließen. Das Glas für einige Minuten auf den Kopf stellen und zum Abkühlen mit einem Handtuch bedecken. Während der Abkühlungszeit entsteht nämlich ein Unterdruck unter dem Deckel. Das könnt ihr dann sogar an der Wölbung des Deckels erkennen.

Ein ausgekochtes Glas ist das! So geht das:

Viele Wege führen hier zum sterilen Glas. Sauberkeit ist beim Einmachen das A und O. Die Gläser können im Backofen bei 120º Grad für mindestens zehn Minuten keimfrei gebacken werden. Für Umluftbacköfen reichen 100º Grad aus. Mit dem Geschirrspüler ist ein steriler Zustand der Einmachgläser auch möglich. Dann muss nur mit reichlich heißem Wasser nachgespült werden. Der Deckel der Marmeladengläser benötigt eine extra Behandlung. Dieser kann in Essigwasser ausgekocht werden und muss mit heißem Wasser mehrmals ausgespült werden. Bei Einmachgummis übrigens genauso vorgehen.
Abschließend auf einem sauberen Küchentuch mit offenen Deckeln alles abtropfen lassen.

Einmachgläser dekorieren – Ideen und Tipps

Da die Twist-Off-Gläser gebraucht ja häufig nicht so dekorative Deckel haben, kann man diese selber liebevoll gestalten. Den Einmachgläsern mit Gummiringen steht eine individuelle Dekoration ebenfalls gut.
Eine klassische Variante der Marmeladenglas-Deko ist ein Stück Stoff um den Deckel mit einem Band oder Gummi zu spannen. Die karierten und gepunkteten Stoffpakete kommen im praktischen Zuschnitt und mt Bändern daher.
   
Ansonsten eignen sich auch Stoffe oder Stoffreste gut. Einfach mit einer Zackenschere ausschneiden und mit Dekoband an das Einmachglas binden.

Alternativ können die Deckel der Twist-Off-Gläser mit Tafelfarbe angemalt und mit Kreidestiften beschriftet werden. Was drin ist, muss ja drauf stehen. Darum gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten zum Gestalten: Etiketten, Tags, Anhänger, Stempel, Sticker und vieles mehr.

      
       


Mehr Ideen, Inspirationen und Produkte für die kreative Küche


Marmeladen und Konfitüren richtig lagern

Ein schattiges Plätzchen ist Marmeladen ganz recht. Kühl, trocken und dunkel genug ist es zum Beispiel in einem Vorratskeller oder in einer Abstellkammer.
Offene selbstgemachte Marmelade am besten im Kühlschrank aufbewahren und das nicht zu lange. Deshalb eignen sich unsere kleinen Einmachgläser sehr gut für alle, die nicht täglich Marmeladenbrote essen.
Ich habe mir übrigens angewöhnt grundsätzlich meine Marmelade mit einem Löffel aus dem Glas zu befördern, statt mit dem Buttermesser hinein zu langen. Dadurch kommen keine „Fremdkörper“ in die Marmelade und sie schimmelt nicht so rasch.

Wer mehr wissen will: Buchtipps für Rezepte und Ideen zum Thema Einmachen:

            


Ich werde euch von meiner nächsten Marmeladen- oder eher wahrscheinlicheren Konfitürenaktion berichten. Mal sehen, ob die Tipps hilfreich waren.

Vielleicht habt ihr noch weitere Tipp und Tricks zum Einmachen, die auf keinen Fall fehlen dürfen? Ich bin für jeden Hinweis dankbar und werde den Beitrag dementsprechend auch anpassen.

Viele liebe Grüße,
eure Sarah

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Kommentare zu "DIY-Wiki und Tipps: Einmachen von Marmeladen und Konfitüren"
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