Grundanleitung Seidenmalerei
Anleitung Nr. 2274Entdecken Sie klassische Seidenmalerei: mit den richtigen Techniken kann die besondere Struktur edler Seide für faszinierende Malereien und Farbeffekte genutzt werden. Lernen Sie hier die typischen Techniken kennen und lassen Sie sich zu neuen hochaktuellen Malideen inspirieren.
Kurzanleitung für die gezeigten Fensterbilder
Übertragen Sie auf das große Fensterbild das Schablonenmotiv mit dem Strich-Ex-Stift. Zeichnen Sie die Konturen mit farblosem Konturenmittel nach, lassen Sie dieses gut durchtrocknen.Beide Fensterbilder werden mit der Nass in Nass Technik gestaltet, wobei Sie beim Bemalen mit den helleren Farbtönen beginnen, danach mit den dunkleren Farben arbeiten. Streuen Sie Salz auf die noch feuchte Farbe. Diese können Sie nach dem Durchtrocknen später entfernen.
Fixieren Sie die bemalte Seide nach Anleitung mit dem Bügeleisen. Anschließend können Sie diese auswaschen und dann erneut bügeln. Verzieren Sie die Fensterbilder mit feinen Bändern und befestigen Sie eine Aufhägekette an die Bilder.
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So funktioniert die Seidenmalerei
Was ist das Besondere an der Seidenmalerei?
Mit den feinen Fasern besitzt edle Seide eine besondere Oberflächenstruktur. Setzt man einen Tropfen Seidenmalfarbe auf das Material, so zerfließt diese zu einer faszinierenden Aquarell- bzw. Watercolor-Optik. Die Farbe trocknet zu einer Farbfläche, die in der Mitte hell, an den Rändern dunkler ist. Je nachdem, welche Maltechnik verwendet wird, kann dieser Effekt genutzt oder unterbunden werden.Benötigte Materialien
Seidenmalfarbe ist eine Textilmalfarbe, die mit besonders feinen Farbpartikeln direkt in die Seidenfasern dringt. Je nach Produkt wird die Farbe nach dem Malen mit dem Bügeleisen (bügelfixierbare Farbe) oder mit Wasserdampf (dampffixierbare Farbe) fixiert. Die Seide ist anschließend waschbar.Um Seide bemalen zu können, wird diese zunächst mit kleinen Nadeln oder speziellen Dreizackstiften auf einen Spannrahmen gespannt. In unserem Dekobeispiel ist das Seiden-Gewebe der Seiden-Fensterbildern bereits fertig aufgespannt.
Sie malen mit einem speziellen Seidenmalpinsel: dieser speichert in seinen Fasern besonders gut die Farbflüssigkeit und gibt sie - wenn gewünscht - nur punktuell über die Spitze ab.
Mal-Beispiel für die Nass-in-Nass-Technik
Bei der Nass-in-Nass-Technik bemalen Sie das komplette Bild mit Farbe. In die noch feuchte Farbfläche malen Sie mit einer oder weiteren Farben, sodass der typische „Watercolor“-Effekt entsteht. Wenn Sie nun Effektsalz in die feuchte Farbe streuen, trocknet diese an den Stellen, die mit dem Salz bedeckt sind, besonders dunkel auf.
Bei unserem Beispiel haben wir im zweiten Schritt die Seide mit einem Posca Marker Stift beschriftet. Auch die Farbe dieses Stifts kann bügelfixiert werden.
Malen mit Konturenmitteln
Konturenmittel werden in der Seidenmalerei dafür verwendet, um die einzelnen Farbflächen voneinander abzugrenzen. Kenner kennen Seiden-Konturenmittel unter dem Namen "Gutta". Alle Konturen oder Flächen auf der Seide, die nicht mit Seidenfarbe gestaltet werden sollen, werden im ersten Schritt mit Konturenfarbe abgedeckt. Nach dem Auftrocknen können die Zwischenräume mit Seidenfarbe gefüllt werden.Farbiges Gutta trocknet wie die Seidenfarbe nach einem Fixiervorgang (je nach Produkt Bügel- oder Dampffixierung) zu dauerhaften Konturen auf. Transparentes Gutta lässt sich später vollständig auswaschen.
Schablonieren auf Seide
Die Konturen einer Malschablone lassen sich besonders gut mit dem Strich-Ex Stift übertragen (die Tinte dieses Stifts verschwindet nach einiger Zeit). Dieser Stift wurde ursprünglich speziell für diese Technik entwickelt.Zeichnen Sie die Konturen direkt aus der Linerflasche oder mit einem Pinsel nach und lassen Sie das Gutta trocknen. Nun bemalen Sie die restliche Fläche ganz nach persönlichem Geschmack.